Patientenrisiko

Die geschätzte Prävalenz der bakteriellen Kontamination von Thrombozytenkonzentraten liegt bei circa 1:1.500 Einheiten. Für einen n Hämatologie- bzw. Onkologiepatienten, der im Verlauf seiner Behandlung im Durchschnitt sechs Thrombozytenkonzentrate erhält, kann das Kontaminationsrisiko entspreched bei 1:250 liegen.

Das Risiko einer transfusionsassoziierten Sepsis wurde ausgehend von passiven Meldesystemen auf 1:50.000 bis 1:80.000 geschätzt. Sepsisfälle werden jedoch im Allgemeinen nicht immer erkannt und nur selten gemeldet. Über ein aktives Hämovigilanzsystem wurde eine zehnmal höhere Rate für transfusionsassoziierte Sepsis pro Produkt gemeldet als über ein passives. Pro Patient ergäbe sich als Risiko für eine transfusionsassoziierte Sepsis damit ein Wert zwischen 1:833 und 1:1.333 bei Transfusion von durchschnittlich 6 Produkten.

Aktuelle Untersuchungen weisen auf ein günstiges Risiko-Nutzen-Profil der Implementierung des INTERCEPT™-Bloodsystems für Thrombozyten hin.

 

Literatur: Kleinman S., Reed W. und Stassinopoulos A., A patient-oriented risk-benefit analysis of pathogen-inactivated blood components: application to apheresis platelets in the United States, Transfusion (2013) 53, 1603–1618